BURGENSTEIG – Etappe 6
Von Weinheim nach Hirschberg-Großsachsen
- Schwere abwechslungsreiche Wanderung. Gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich.
- rund 18 km
KARTE UND HÖHENPROFIL
wissenswert
Auch ein Besuch auf der Windeck lohnt sich
Auf dem Burgensteig vom Sechs-Mühlen-Tal zur Wachenburg lohnt sich ein Abstieg zur Windeck, die am Blütenweg liegt. Man erreicht die Ruine über den HW 30 (weißes Quadrat). Beide Burgen sind
Kurzbeschreibung
Vom Bahnhof Weinheim führt die Tour entlang der Weschnitz zur Fuchs`schen Mühle (Birkenauer Talstr. 10). Dort trifft man auf den Burgensteig und quert die Weschnitz. Der Weg folgt dann dem Bachlauf Richtung Birkenau, bevor der Weg steil zum Wachenberg und der dortigen Burg hinaufführt. Von dort geht es dann tief in den Odenwald hinein und über das Gewann Taubenberg zum Waldschwimmbad.
Über naturbelassene Pfade und schmale Forstwege wandert man unter dichtem Blätterdach vobei am Goldkopf. Dort lohnt ein Abstecher nach rechts zum Goldkopf-Pavillon. Von dort hat man einen tollen Blick nach Norden entlang der Bergstraße. Der Burgensteig führt weiter zum Geiersberg, wo es wieder einen schönen Pavillon mit Blick nach Südwesten gibt. Hier besteht Rastmöglichkeit für Gruppen bis 18 Personen.
Der Burgensteig führt weiter nach Lützelsachsen, wo er auf den Blütenweg trifft. Bis zur Brunnengasse in Hohensachsen verlaufen die Wege parallel und schlängeln sich an Weinbergen und dem Alten Friedhof von Hohensachsen und der Kirche vorbei. Kurz vor dem Etappenziel stößt man auf das ehemalige mittelalterliche Bergwerk „Grube Marie“, welches als Geotop des Jahres ausgezeichnet wurde. Kurz hinter dem Bergwerk verlässt man den Burgensteig, um talwärts zum Etappenziel, der Straßenbahnstation Bahnhof Großsachsen zu laufen.
INFOS ZU DEN STEINERNEN ZEUGEN
WACHENBURG
Die Burg stammt aus dem 20. Jahrhundert. Das Weinheimer Senioren-Convent (WSC), ein Kooperationsverband studentischer Corps, erbaute die Wachenburg als Gedenk- und Begegnungsstätte zwischen 1907 und 1928 im Stil der damaligen Burgromantik. Der Bau wurde ausschließlich mit Spendengeldern finanziert. Heute wird die Burg oberhalb des Weinheimer Steinbruchs auf dem Wachenberg immer noch von den Studentenvereinigungen genutzt. Die Wachenburg ist eine baulich völlig intakte Anlage aus mehreren frei zugänglichen Gebäuden, wie das Wappentor, der Bergfried (Höhe ca. 34 Meter, mit Aussichtsplattform), der Burghof und die Burgschenke. Wohngebäude fehlen allerdings. Außerdem gibt es das dreigeschossige Hauptgebäude, den sogenannten Palas. Dieser ist in der Regel nur für WSC-Mitglieder zugänglich und wird im Rahmen von Veranstaltungen genutzt. Dem WSC gehören rund 10.000 Studenten und berufstätige Akademiker aus 59 schlagenden Studentenverbindungen an, die an 23 Technischen Hochschulen aktiv sind. Seit 1864 ist Weinheim der Tagungsort des Verbandes. Hier findet seitdem jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende die Jahrestagung des WSC und seiner Unterorganisationen statt. Für die Öffentlichkeit ist die Anlage an speziellen Terminen zu besichtigen, die auf der Internetseite der Burg veröffentlicht sind. Dort finden sich auch die Öffnungszeiten der Burgschenke.
BURGRUINE WINDECK
Etwas unterhalb des Burgensteiges liegt die zweitälteste Burg an der Bergstraße, die Burgruine Windeck, für die ein Umweg lohnt. Im Jahr 1109 erbaut der Lorscher Abt Benno die Burg auf dem 222 m hohen Bergkegel. Er will damit die umfangreichen Besitztümer des Klosters schützen. Das Problem: der Abt hatte seine Verteidigungsanlage auf dem Besitz der Propstei Michelstadt gebaut. Dies führt zu einer langjährigen Auseinandersetzung, die 1114 im Teilabriss der Burg gipfelt. Als zehn Jahre später alle rechtlichen Hindernisse beseitigt sind, beginnen die Wiederaufbauarbeiten. Die Burg wird im folgenden Jahrhundert immer wieder Ziel königlicher Besetzung. Als das Kloster Lorsch 1232 seine Selbstständigkeit einbüßt, wechseln sich Kurpfalz und Kurmainz über ein Jahrhundert in der Burgherrschaft ab. Schließlich wird die Burg endgültig der Pfalz zugeschrieben. Im Zuge des 30-jährigen Krieges wird die Windeck so sehr in Mittleidenschaft gezogen, dass 1663 ein Wiederaufbau angeordnet wird; jedoch bekommen lediglich das Turmdach und ein Teil der Mauer eine Renovierung. Wenige Jahre später zerstört der französische General Turenne die Burg fast völlig. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg richten die Burgherren das Gemäuer notdürftig zur Verteidigung her. Nach 1803 wechselt die Burg Windeck mehrfach den Besitzer – von der Kurpfalz an den badischen Staat und letztendlich an den Grafen von Berckheim. Dieser bemüht sich erstmals, das Mauerwerk zu sichern und in Teilen wieder herzustellen. Seit 1978 ist die Windeck im Besitz der Stadt Weinheim. Vom ursprünglichen Bau des 12. Jahrhunderts ist – abgesehen von dem Umriss der Burg – wenig erhalten geblieben. Eingang, Türme und Wehranlagen ähneln kaum noch einem Kupferstich aus dem Jahr 1620. Von den Burgmauern und dem Turm eröffnet sich ein unverbauter Blick über Weinheim und die Rheinebene. Die Burg ist bewirtschaftet. Details findet man auf der Internetseite. Führungen können bei der Touristinfo Weinheim gebucht werden.
ALTER FRIEDHOF HOHENSACHSEN
Seit mehr als tausend Jahren werden auf dem alten Bergfriedhof am Äpfelberg die Toten von Hohensachsen und Ritschweier zur letzten Ruhe gebettet. Früher stand hier die Basilika „In Sahssenheimero Marcum“. Eine Gedenktafel erinnert an dieses ehemalige Gotteshaus. Vor 1215 Jahren wurde die Ortschaft „Sahssenheim“ im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Im Jahre 989 erhält das Kloster Lorsch zwei Anteile an der Basilika. Später wurde sie „Jakobuskirche“ genannt und war für die drei Sachsenorte an der Bergstraße die zuständige Kirche. Nach der pfälzischen Kirchenteilung im Jahre 1705 wurde sie katholisch. Im 18. Jahrhundert verfiel sie zunehmend, so dass 1815 die Turmruine als letzter Rest abgerissen wurde.
GRUBE MARIE IN DER KOHLBACH
Über 500 Jahre Bergbaugeschichte bietet die Grube „Marie in der Kohlbach“ oberhalb von Weinheim-Hohensachsen. Bereits im Mittelalter bauten Bergleute dort Blei und Silber ab. Eine zweite Bergbauphase entwickelte sich im 18. Jahrhundert. Die Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald erforscht die mittelalterliche und frühneuzeitliche Bergbaugeschichte. Führungen können über die Stadt Weinheim gebucht werden. Infos unter www.weinheim.de/tourismus
- ENTDECKENSWERT: Vegetation in den Weinheimer Wäldern // tolle Ausblicke in den Odenwald und die Rheinebene // Wachenburg // ehemaliger Bergbau Grube Marie in der Kohlbach
Einkehrmöglichkeiten in der Nähe
Nachfolgend eine kleine Auswahl an Einkehr-/ Übernachtung-Tipps zur direkten Kontaktaufnahme. Infos zu Camping- und Wohnmobilstellplätzen finden Sie hier >
Burgschenke Wachenburg Kaiser & Flick Gastronomie
Die Burgschenke Wachenburg mit einmaliger Atmosphäre und grandiosem Ausblick bietet saisonale, zeitgenössische Küche.
Gasthof Alte Pfalz
Familiengeführter Gasthof mit Gästehaus, gutbürgerlicher, regionaler Küche und gemütlichem Biergarten.
Hotel-Restaurant Zur Krone
Charmantes Hotel-Restaurant mit regionalen Spezialitäten, einladender Terrasse sowie Wellnessbereich.