BURGENSTEIG – Etappe 8
Von Schriesheim nach Dossenheim
- Mittelschwere abwechslungsreiche Wanderung auf leicht begehbaren Wegen. Gute Grundkondition erforderlich.
- rund 10 km
KARTE UND HÖHENPROFIL
0km
10km
wissenswert
Freiluftmuseum entdecken!
Mächtige Burgruinen sowie eine lange Berg- und Weinbaugeschichte zählen zu den Gemeinsamkeiten der Nachbarorte Schriesheim und Dossenheim. Ein Besucherbergwerk in Schriesheim und der ehemalige Porphyr-Steinbruch Leferenz als Freiluftmuseum bieten zusammen
Kurzbeschreibung
Von der Straßenbahnhaltestelle Schriesheim läuft man steil durch die Weinberge zum Burgensteig oberhalb der Strahlenburg. Beim Durchschnaufen kann man den tollen Blick auf die Stadt, die Landschaft und vor allem auf die aufragende Strahlenburg genießen.
Der Burgensteig führt weiter entlang des Waldrands zwischen Weinbergen und dichten Bäumen zur beeindruckenden Ruine der Schauenburg.
Der Wanderweg steigt im Anschluss über gemütliche Waldwege zum Berg Hartenbühl an. Dabei schlängelt er sich an kleinen Tälern vorbei und umrundet den Berg unterhalb des Gipfels. Kurz darauf passiert man die überwucherten Ruinen der Kronenburg. Ab dort folgt man dem Rundweg DO1 und gelangt durch den ehemaligen Porphyr-Steinbruch Leferenz zum Etappenziel in Dossenheim.
INFOS ZU DEN STEINERNEN ZEUGEN
SCHAUENBURG
1110 erbaut das Kloster Lorsch zur Absicherung und Verwaltung seines umfangreichen Besitzes in Dossenheim eine Burg. Doch auch das Bistum Speyer beansprucht die Lehenshoheit. So kommt es 1130 mit dem Lorscher Vogt Berthold zur Fehde. In dieser Zeit kommt Gerhard von Schauenburg, ein Bruder des Speyerer Bischofs Siegfried, nach Dossenheim. Nach der Niederlage des Lorscher Vogts übernimmt er als Verwalter die Burg. Die Anlage bleibt bis 1281 in Schauenburger Familienbesitz und wird dann unter drei Schwiegersöhnen aufgeteilt. 1319 kauft der Mainzer Erzbischof das Anwesen. Als zwischen den Pfalzgrafen und dem Erzbischof von Mainz 1460 Krieg ausbricht, stellt die Schauenburg für die pfälzische Hauptstadt Heidelberg eine Bedrohung dar. Die Soldaten des Pfalzgrafen überfallen Dossenheim und belagern die Burg, machen sie unbewohnbar und rauben die gesamte Umgebung aus. Wenige Jahre später verbünden sich Erzbischof und Pfalzgraf während der Mainzer Stiftsfehde. Daraufhin verpfändet Mainz das Amt Schauenburg an die Pfalz. Im 30-jährigen Krieg löst Mainz sein Pfand wieder ein. Nach Friedensschluss 1650 geht das Amt an die Pfalz zurück, allerdings als Mainzer Lehen.
Obwohl die Gebäude, Mauern und Türme schon weit abgetragen sind, lässt sich wunderbar der Grundriss und das Ausmaß der großen Burganlage erkennen. Gut sichtbar sind Wall und Graben, die nördliche Ringmauer, die innere Mantelmauer sowie Reste des Palais und Fundamente weiterer Gebäude. Die Anlage ist öffentlich zugänglich. Der beliebte Picknickplatz bietet einen Panoramablick in die Rheinebe.
KRONENBURG
Löcher und Gräben anstelle von Steinen zeigen, dass östlich von Dossenheim auf einer 301 Meter hohen Bergnase einst eine Burg stand. Vermutlich wird sie in der Zeit gebaut, als die Lehensrechte zwischen Lorsch und Speyer strittig sind. Im 14. Jahrhundert nutzen die Burgherren der Schauenburg die Reste zur Erweiterung und Verstärkung ihrer eigenen Anlage. Die Ruine erhält den Namen Kronenburg, weil der Ortspfarrer vermutet, die reichen Dossenheimer Herren von Kronberg hätten sie einst erbaut.
STEINBRUCH LEFERENZ, GEOTOP DES JAHRES 2009
2009 wurde der Steinbruch Leferenz als Geo-Naturpark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dafür hatte der BUND-Ortsverband auf Bitte der Gemeinde Dossenheim in Kooperation mit dem NABU Heidelberg ein Biotop-Konzept erarbeitet. Seitdem haben sich viele Tier- und Pflanzenarten dort angesiedelt. Vor allem ist der Steinbruch Leferenz heute ein wichtiges Denkmal der Industriegeschichte und zudem ein Schaufenster in die Erdgeschichte. Vor 290 Millionen Jahren gab es hier einen gewaltigen Vulkanausbruch. So kann man im Steinbruch den Magma-Fluss nachvollziehen und Schichten mit Gasblasen entdecken. Mehrere Infotafeln des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald machen die geologischen Vorgänge sichtbar. Das rötlich-gelbe Rhyolith Gestein (Quarzporphyr) wurde zwischen 1883 und 1985 in den Steinbrüchen für den Straßen- und Eisenbahnbau abgebaut. Seinen Namen erhielt der Dossenheimer Steinbruch am Hohen Nistler übrigens von den Gebrüdern Leferenz, die das Gelände 1882 kauften und für den Abbau erschlossen. Auf den Infotafeln des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald ist die ganze Geschichte der Dossenheimer Steinbrüche und das entbehrungsreiche Leben der Arbeiter im Steinbruch anschaulich dargestellt. Eindrucksvolle Schaustücke wie die Brecheranlage, die Feldbahn oder der Schutzraum des Sprengmeisters lassen den Rundgang im Steinbruch zum Erlebnis werden. Am höchsten Punkt des Rundweges bietet sich zudem ein imposanter Ausblick in die Rheinebene; ein geologisches Panoramabild gibt weitere Erläuterungen.
Genau hinschauen lohnt sich: Der Künstler Knut Hüneke nutzt den Steinbruch als Atelier. Seine Figuren fügen sich in die Landschaft ein, als gehörten sie schon immer hierher. An bestimmten Wochenenden werden die privat geführten Feldbahnen in Betrieb genommen. Besucher sind dann zum Mitfahren eingeladen. Bitte informieren Sie sich vorab unter www.feldbahn-dossenheim.de
HEIMATMUSEUM DOSSENHEIM
Informationen zu den Dossenheimer Ruinen, dem Weinbau und der Stadtgeschichte findet man hier: www.heimatverein-dossenheim.de
- ERLEBENSWERT: Vogelschutzgebiet an der Strahlenburg // Erlebniswelt der Dossenheimer Ruinen Schauenburg und Kronenburg // Steinbruch Leferenz mit Natur und Kultur
Einkehrmöglichkeiten in der Nähe
Nachfolgend eine kleine Auswahl an Einkehr-/ Übernachtung-Tipps zur direkten Kontaktaufnahme. Infos zu Camping- und Wohnmobilstellplätzen finden Sie hier >
Mühlenhof Schriesheim
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Das Haus zum Einkehren, Verweilen und Erholen liegt in landschaftlich schöner Umgebung.
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